In Japan, wird ein “Inkan” oder ein “Hanko” zum Unterschreiben verwendet. Die Unterschrift wird durch ein Siegel, welches den Namen einer Person oder eines Unternehmens darstellt, ersetzt. Diese Namensstempel werden für die meisten Rechtsgeschäfte und Verträge verwendet. Jeder japanische Einwohner sowie jeder ausländische Ansässige in Japan mit einer längeren Aufenthaltsgenehmigung sind irgendwann dazu verpflichtet sich einen solchen Namensstempel anfertigen zu lassen. Ein Siegel wird beispielsweise beim Unterschreiben von Verträgen, beim Eröffnen eines Bankkontos oder beim Erwerb eines Anwesens verlangt.
Was ist ein “Hanko”?
Im Gegensatz zu den meisten Ländern in der Welt ist es in Japan nicht sehr gebräuchlich Rechtsverträge und andere persönliche Verpflichtungen mittels einer handschriftlichen Unterschrift zu besiegeln. Anstelle dieser verwenden japanische Einwohner einen Namensstempel, welcher eine rechtliche und moralische Verpflichtung für den Besitzer darstellt, sobald er auf ein Dokument gestempelt wurde. Für den Großteil der rechtlichen Prozesse ist eine Unterschrift in der Form eines Namensstempels notwendig. Wenn du noch keinen besitzen solltest, mach dir keine Sorgen, denn es ist sehr einfach einen solchen Namensstempel zu bekommen. Ausländische Einwohner können ihren Namen in “Katakana” oder “Romaji” gravieren lassen.
[getpage file=“wordpress-shortcode/whitepaper-modal.html“]Wenn du in Japan lebst, so wirst du deinen Namensstempel bei verschiedenen Anlässen brauchen. Zum Beispiel wenn du ein Bankkonto eröffnest, wenn du ein Apartment mietest, wenn du ein Anwesen erwirbst oder wenn du deinen Arbeitsvertrag unterschreibst. Bei all diesen Prozessen wirst du dieses Symbol ㊞ auf jenen Dokumenten finden, welche du mit dem Namensstempel unterschreiben sollst. Auf Japanisch stellt das Zeichen 印 die Abkürzung von “inkan” dar und symbolisiert den Abdruck, welcher durch das Anbringen des Namensstempels entsteht. Es zeigt auch an, dass das persönliche Siegel hier angebracht werden soll.
Ein “Hanko” kann aus Holz, Plastik oder Metall hergestellt werden. Wirtschaftsakteure und Rechtsträger wie Unternehmen und Gesellschaften alle haben ihre eigenen Namensstempel, wobei es nur wenigen Personen in einem Unternehmen erlaubt ist, diesen zu verwenden. Das Unterzeichnen mittels des Firmenstempels verpflichtet das Unternehmen rechtlich sowie moralisch der Vereinbarung nachzukommen. Ausländer, die nur für kurze Zeit in Japan wohnen, sind normalerweise nicht verpflichtet sich einen Namensstempel anfertigen zu lassen. In diesem Fall wird bei den meisten Vereinbarungen eine handschriftliche Unterschrift ebenso akzeptiert.
Drei verschiedene Siegel für verschiedene Anlässe
Je nach Lebensabschnitt und der Wichtigkeit des zu unterschreibenden Vertrages, können 3 verschiedene Namenssiegel verwendet werden.
Jitsuin 実印. Dieser Stempel wird nur auf Anfrage hergestellt (er ist einzigartig) und wird bei der zuständigen Stadtverwaltung registriert. Er wird für wichtige Dokumente wie beispielsweise zum Unterzeichnen eines Kaufvertrages für ein Auto oder ein Grundstück sowie zum Anfertigen eines Testamentes verwendet. Jeder ab dem 15. Lebensjahr kann einen “Jitsuin” bei der zuständigen Stadtverwaltung anmelden.
Ginkoin 銀行印. Auch dieses Namenssiegel wird auf Anfrage hergestellt. Es wird beim Eröffnen eines Bankkontos bei der Bank registriert. Du benötigst es zum Unterschreiben von wichtigen Dokumenten wie Überweisungen. Das Mindestalter zum Registrieren eines “Ginkoin” ist von den Voraussetzungen der Bank sowie der Art des Bankkontos abhängig.
Mitomein 認印. Dieser Namensstempel wird für alle alltäglichen Besorgungen verwendet. Beispielsweise, wenn du ein Paket bekommst oder du dein Einverständnis für Dokumente bei der Arbeit geben musst. Jedes Siegel, welches deinen Namen darstellt, kann ein “Mitomein” sein solange es nicht als “Jitsuin” oder “Ginkoin” registriert wurde. Einige “Mitomein” haben einen integrierten Tintenbehälter und man kann diese in ¥ 100-Shops kaufen. Ein “Mitomein” wird nicht bei der Stadtverwaltung registriert. Es kann sein, dass dieser Namensstempel (auch “shachihata” genannt) bei einigen Verfahren, wie dem Eröffnen eines Bankkontos, abgelehnt werden kann.
Wo kann ich mir in Japan einen “Hanko” anfertigen lassen?
Mach dir keine Sorgen, solltest du noch nicht wissen, wo du dir in Japan einen “Inkan” anfertigen lassen kannst. Öffne einfach Google maps oder deinen Browser und suche nach “近くのはんこ屋さん”, um so den nächstgelegenen “Hanko”-Shop zu finden.
”Hanko”: ein Siegel zum Eröffnen eines Bankkontos in Japan
Ein Bankkonto zu eröffnen ist ein notwendiger Schritt für all jene, die nach Japan kommen, um zu arbeiten. Normalerweise ist dies das erste Verfahren, bei welchem es notwendig ist ein “Inkan” zu registrieren. Auch heutzutage noch bitten viele der japanischen Banken ihre ausländischen Kunden ein Namenssiegel zum Unterschreiben zu verwenden. Sollte dies auch der Fall bei deiner Bank sein, so musst du zuerst ein eigenes “Hanko” anfertigen lassen, bevor du mit dem Prozess zum Eröffnen eines Bankkontos beginnst. Einige Banken jedoch akzeptieren nun auch Unterschriften in handschriftlicher Form. Auf unserer Website findest du alle notwendigen Informationen zu diesem Thema, die häufigsten Verfahren, Anforderungen der einzelnen Banken sowie eine Liste mit Banken, wo das Eröffnen eines Bankkontos in Japan für ausländische Einwohner einfacher ist.